Salzburger Stierwaschen
Vor Jahrhunderten belagerten Feinde die Stadt Salzburg und versuchten, die Festung Hohensalzburg zu stürmen. Die Lebensmittel wurden knapp, so dass der Erzbischof meinte, man könnte der Belagerung nicht mehr lange standhalten. Als er befahl, den letzten Stier zu schlachten, ersann der Burghauptmann eine kluge List. Am nächsten Morgen nahm er den Stier aus dem Stall und ließ ihn schwarz bemalen. So führte man den Stier auf der Bastion spazieren, damit die Feinde vor der Festung ihn sehen konnte. Zu Mittag führte man denselben Stier wieder auf der Bastion herum - zuvor hatte man die schwarze Farbe jedoch abgewaschen und den Stier weiß bemalt. Am Abend wurde er wiederum andersfarbig bemalt und erneut den Feinden gezeigt. Genauso verfuhren die Bewohner der Festung an den folgenden Tagen. Da wurde es dem Heerführer der Feinde zu viel. Er befahl den Abzug, da die Verteidiger der Festung scheinbar noch über so viel Vorräte an Lebensmitteln verfügten, dass man noch lange ausharren müsste. So waren Festung und Stadt gerettet.
Obwohl Salzburgs Wappentier der Löwe ist, ist die Bezeichnung der Salzburger als "Stierwascher" üblich. Heute ist der Stier ein beliebtes Maskottchen in Stadt und Land.
link zur Festung Hohensalzburg